Was bedeutet das eigentlich, was steht hinter diesem Begriff?

Das Rheinische Pferdestammbuch, die Zuchtorganisation für Pferdezüchter im Rheinland, wurde 1892 in Wickrath im ehemaligen Landgestüt für den Landesteil Rheinland gegründet. Ziel war die planvolle, gelenkte Zucht geeigneter Pferde für den jeweiligen Verwendungszweck. Nach einigen Jahren in Wickrath wurde das Rheinische Pferdestammbuch nach Bonn verlegt und war annähernd 90 Jahre im Haus der Landwirtschaftskammer in Bonn beheimatet. In diese Zeit fiel die Blütezeit des Rheinischen Pferdestammbuchs, die eng verbunden ist mit den Kaltblütern. Rheinische Kaltblüter hatten weltweiten Ruf und in den Jahren zwischen 1935 und 1945 waren in den Zuchtbüchern des Rheinischen Pferdestammbuchs über 25.000 Kaltblutstuten eingetragen. Das rheinische Kaltblut verhalf vielen rheinischen Höfen zu Reichtum, denn es gab keine Alternative für die Arbeiten vor schweren Wagen, die Rübenernte, die Kartoffelernte, sowie das Bewegen schwerer Güter war eng verbunden mit der Leistung rheinischer Kaltblutpferde.

Mit der Industrialisierung verschwand das Kaltblutpferd innerhalb ganz weniger Jahre aus dem Alltag und wo das Rheinische Pferdestammbuch mit bis zu 30.000 eingetragenen Pferden eine Spitzenposition inne hatte, klaffte eine nicht füllbare Lücke. Lediglich 1200 eingetragene Pferde, überwiegend Shetland-Ponys, sicherten das Überleben der Zuchtorganisation und erst in den 70er Jahren waren wieder nennenswerte Zuwachsraten beim Verband zu verzeichnen. Seit Anfang der 70er Jahre entwickelte sich die rheinische Warmblutzucht basierend auf hannoverscher, westfälischer und Trakehner – Grundlage. Das Geschick der rheinischen Landwirte und Züchter ermöglichte einen schnellen Aufschwung und rheinische Warmblutpferde konnten schon sehr bald gegen die Hochzuchtgebiete und Traditionszuchtverbände konkurrieren.

Gerade die großen DLG-Ausstellungen und später die Bundesschauen und Bundeschampionate waren stets die besten Werbeträger der Zucht. Im direkten Vergleich wurde erkennbar, dass die Leistungen der rheinischen Züchter Großartiges ermöglichten.

Parallel zur Warmblutzucht wurde durch eine sehr offene Politik die Zucht verschiedenster Kleinpferderassen betrieben. Neben großen züchterischen Leistungen bei den Islandpferden und bei den Haflingern ist vor allem der einmalige Siegeszug rheinischer Reitponys zu nennen. Rheinische Reitponys haben heute Weltruf und bei allen großen Entscheidungen sind rheinische Reitponys von ganz besonderer Klasse und nehmen häufig die Spitzenpositionen ein.

Die seit 1976 durchgeführten Bundeschampionate sind so vor allem in den letzten 10 Jahren stets Beweis, dass rheinische Reitponys eine Klasse für sich sind und auch im Bereich der Warmblutpferde sind in den letzten Jahren immer wieder rheinische Bundeschampions dafür verantwortlich, dass rheinische Pferde viel besprochen sind.

Auch die rheinische Kaltblutzucht hat eine kleine Renaissance erlebt, heute züchten wieder zahlreiche Hobbyzüchter und Landwirte rheinisches Kaltblut, welches sich größter Beliebtheit erfreut.

Schloß Wickrath ist sicher eins der schönsten Zentren rund um die Pferdezucht und findet europaweit Beachtung

Im Jahr 2002 ist das Rheinische Pferdestammbuch an den Ort seiner Gründung zurück gekehrt, nach vielen Jahren in Bonn, im Haus der Landwirtschaftskammer, ist es durch die Mithilfe des Ministeriums gelungen, eine neue Heimstatt im ehemaligen Landgestüt Schloß Wickrath aufzubauen. Das Rheinische Pferdestammbuch verfügt heute (Stand:1.1.2019) über 1.577 Mitglieder mit 2.075 Zuchtpferden. Nicht zuletzt konnte dieses exzellente Pferdezentrum  in Wickrath auch durch Eigenleistung der rheinischen Züchter errichtet werden. Hier wird den Züchtern mit 70 Pferdeboxen Platz für entsprechende Aktivitäten geboten. Großveranstaltungen wie Hengstschauen, Körungen, Eliteschauen, Absatzveranstaltungen und Schulungsmaßnahmen sowie Leistungsprüfungen bilden in Wickrath einen Schwerpunkt, da die Gesamtanlage hervorragende Voraussetzungen für Züchter und Besucher bietet.

Seit 2013 besteht eine Kooperation mit dem Hannoveraner Verband, mit Wirkung vom 31.12.2014 wurde die Führung des Zuchtbuches "Rheinisches Reitpferd" an den Hannoveraner Verband überstellt.

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