Das neue Jahr hat begonnen und wir blicken mit Freude auf unsere Hauptkörung im Februar sowie auf die anstehenden Hengstschauen und all die anderen Veranstaltungen im Pferdezentrum Wickrath.
Youngster Auktion
Im Dezember fand erstmals eine Onlineauktion für junge, gerittene und ungerittene Pferde in Wickrath statt. Wir wollten unseren Züchtern dieses Modell anbieten, um vor dem Winter das ein oder andere Zuchtprodukt zu vermarkten. Der Aufbau der Kollektion war breit gefächert, egal ob Dressur oder Springen, Pony oder Pferd, roh oder gearbeitet. Für alle Facetten des Pferdesports war etwas im Angebot.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat uns dabei nicht gerade geholfen.
Leider konnten nicht alle Pferde vermarktet werden, aber der Versuch war es uns wert. Der Aufwand für die Züchter, auch der finanziellen Art, war bei dieser Form von Auktion überschaubar. Der Foto- und Videotermin mit anschließender Ankaufsuntersuchung vor Ort in Wickrath war der einzige Tag, an dem die Pferde nicht im heimischen Stall waren. Alles andere lief digital ab. Unser Fazit ist, dass solide Pferde mit einem guten TÜV und einem, dem Markt wieder spiegelnden, Preis nach wie vor zu verkaufen sind.
Freud und Leid eines Turnierveranstalters
Bis zum vierten Advent waren wir mit allen 14 Turnieren im Jahr 2022 hochzufrieden.
Kurz vor Weihnachten sollte es an diesem Wochenende ein schöner Abschluss unseres Veranstaltungsjahres werden. Die große Halle war mit viel Liebe weihnachtlich geschmückt und die Nennungszahlen versprachen ein volles Haus. Harter Frost über mehrere Tage sollte auch kein Problem darstellen, wir veranstalten ja in der Halle. Dann das böse Erwachen am Samstagmorgen um fünf Uhr. Bei einer Kupferleitung, die man über Winter für nichts braucht, hatte sich bei der Kälte ein Verschluss gelöst und in der Abreitehalle war ein großer See. Die gesamte Mannschaft wollte aber nicht absagen, zu sehr hatten wir auf das Turnierwochenende hingearbeitet und in der Hoffnung, dass das Ebbe-Flutsystem mit dem Wasser fertig wird, wurde für die erste Prüfung des Tages improvisiert. Danach die Ernüchterung - es wurde absehbar, dass es an diesem Tag nicht möglich sein würde, dort in der kleinen Halle abzureiten und draußen auf den Plätzen war alles festgefroren. Also sagten wir für den Tag alles ab und schickten die Reiter, die vor Ort waren, wieder nach Hause.
Im Laufe des Tages wurde klar, dass es auch bis Sonntag nicht möglich wäre, die Abreitehalle in einen akzeptablen Zustand zu bekommen und die die ganze Veranstaltung wurde abgesagt.
Zuallererst war es für die Teilnehmer keine schöne Situation, denn sie hatten auf dieses Turnier hingearbeitet, waren teilweise schon vor Ort oder auf dem Weg dorthin. Viel Aufwand für nichts. Auf der anderen Seite waren wir als Veranstalter auch sehr unglücklich über diesen Ablauf.
Im Nachhinein hätten wir besser direkt abgesagt, aber wie immer ist man hinterher schlauer.
Es entstand dadurch ein finanzieller Verlust für uns und leider war es auch keine gute Außendarstellung. Trotz allem freuen wir uns auf all die Turniere, die dieses Jahr im Pferdezentrum Wickrath stattfinden werden und hoffen, dass die Teilnehmer uns das Dezemberturnier verzeihen.
Gesundheitsmerkmale in der Pferdezucht
Wie auch immer man die mittlerweile häufiger auftretenden Probleme in der gesamten Population über alle Pferde und Ponyrassen sieht - dieses Themenfeld wird nicht kleiner und ist wahrscheinlich auch schon länger in unseren Pferden und Ponys existent.
Je genauer man hinschaut und die Forschung sich den Sachen annimmt, desto klarer bekommt man ein Bild von all den Krankheiten die mittlerweile viel diskutiert werden.
Angefangen bei Fesselträgerschäden, ataktischen Bewegungen, Mauke bis zu all den Schlagwörtern wie PSSM, ECMV, WFFS, GBED, CM, CA, CLF usw. – übertriebener Aktionismus und Panikmache sind hier sicher fehl am Platze. Es aber als neumodischen Kram abzutun, wäre fatal.
Mit den Forschungsergebnissen und Erkenntnissen der Praktiker sollte man sich auseinandersetzen. Auch sollte sich jeder Züchter Gedanken über seine geplanten Anpaarungen machen und über die Stärken und Schwächen der eingesetzten Stuten und Hengste im Klaren sein. Denn ich glaube, dass mit einem „gesunden Züchterverstand“ viele Problematiken erkannt und nicht verschlimmert werden. Das würde ausreichen um viele Thematiken, die mittlerweile auch in einer größeren Öffentlichkeit diskutiert werden, nicht weiter ausschweifen zu lassen.