Neulich beim Abendessen mit der Familie fragt meine Frau, ob und von wem diese Kolumne gelesen wird. Im ersten Moment Schulterzucken, ich bin ja kein Marktforscher.
Was ich weiß: Das wöchentlich Leute, in Bezug auf diesen monatlichen Blog, auf mich zukommen, sei es persönlich, telefonisch oder in schriftlicher Form.
Das zeigt mir, dass ich hier und da den Nerv der Zeit treffe und es die Leser interessiert. Ursprünglich als Möglichkeit für das ganze Team gedacht die spannenden Themen der Pferdewelt zu kommentieren, bin ich zugegebenermaßen gerne allein hier auf der Seite hängengeblieben. Da sich diese halb digitale Form der Kommentierung für mich deutlich besser anfühlt als das, was täglich in den sozialen Medien stattfindet, sehe ich für mich persönlich ebenfalls von Vorteil.
Zurück zum Anfang.
Nach dem Abendessen bekomme ich von einer ziemlich erfolgreichen und prominenten Person eine WhatsApp Nachricht mit einem ehrlichen gemeinten „Daumen hoch“ unter meiner Kolumne.
Das bedeutet mir deutlich mehr als Likes und Follower.
Fohlenschauen der Zukunft
In den letzten Jahren hat sich einiges geändert.
Ich nenne es einmal die Zeit vor der Coronapandemie und die deutlich veränderte danach.
Von dem klassischen System, dass jeder Kreispferdezuchtverein in seiner Region eine Schau für die Züchter vor Ort ausrichtet, ist nicht mehr viel geblieben.
Der Hauptgrund sind die Rückgänge in der gesamten Pferdezucht inklusive ihrer Züchter.
Bis 2019 wurden auch die dreijährigen Stuten auf den Kreisschauen eingetragen.
Nachdem hier größtenteils einstellige Nennungsergebnisse in den einzelnen Rassen zustande kamen, kam der Wechsel 2020 zur zentralen Eintragung in der Wickrather Woche. Dadurch sind wir sukzessive von ursprünglich zwölf Kreisschauen bei mittlerweile vier ausgekommen.
Das alles in gut einem Jahrzehnt. Und der Wandel geht weiter - das Modell klassische Schau wird teilweise durch das Championatsmodell mit getrennten Richten ersetzt.
Mit allen Vor- und Nachteilen. Auch die Vermarktung wird hier und da noch mehr in diese Veranstaltungen einfließen. Viele Dinge entwickeln sich eben weiter und das ist gut so.
Islandpferde und ihre Besitzer
Die Isländergemeinde ist seit je her groß im Rheinland.
Als das Pferdezentrum in Wickrath entstand wurde verkündet, dass auch die Züchter dieser Rasse ihre Heimat hier finden sollen. Ob das wirklich geklappt hat und auch so gelebt wurde? Vermutlich nicht. Nun muss man aber auch sagen, das System der Selektion in Zucht und Sport ist in dieser Sektion gänzlich anders als bei allen anderen Rassen unseres Verbandes.
Zum einen, weil der Ursprungszuchtverband aus Island mit seinen Regularien und der Datenerfassung über allem steht, zum anderen, weil der IPZV seine Rasse nach diesem System deutschlandweit betreut. Um es kurz zu fassen: Unsere Aufgaben beschränken sich ehrlicherweise auf administrativen Dinge der Islandpferdezucht. Oder wie ich es immer sage, wir in Wickrath verstehen die Welt der Island Community nicht in jedem Detail und umgekehrt geht es ihnen genauso mit unserem System. Auf der anderen Seite hatten wir aktuell ein tolles Schloss Wickrath Islandpferdeturnier mit über hundert Pferden, vollen Zuschauerrängen, super Stimmung mit einem festlichen Abend, an dem Sport und Zucht geehrt wurde.
Was will man mehr?! Im nächsten Jahr wird diese Rasse vier Mal zu Gast im Schlosspark sein. Wenn die Züchter, Sportler und Freizeitreiter der Islandgemeinschaft darüber doch etwas mehr Heimatgefühl erfahren und gerne zu uns kommen, ist das der richtige Weg.