NRW Kaltblut
Nach der Kaltblutversammlung in Warendorf, haben wir mit vielem Hin und Her in den vergangenen Wochen, im Austausch mit unseren Züchtern und unserem Nachbarverband, die Marschroute für die kommenden Jahre festgelegt. Das war auch notwendig, um unseren Züchtern Planungssicherheit zu geben. Bei der gemeinsamen Körung bleibt alles wie gehabt. Die NRW Kaltblutkörung findet im jährlichen Wechsel in Wickrath und Handorf statt. Das ist eine schöne gemeinschaftliche Veranstaltung, die seit Jahren gut funktioniert und Strahlkraft in der Rasse hat. Anders war es in der Vergangenheit bei den einzutragen Stuten und Fohlen, dort hat jeder Verband für sich gearbeitet. Was als Pilotprojekt im letzten Jahr begonnen hat, wird in den kommenden Jahren fortgeführt. Eine gemeinsame Eliteschau der Kaltblutstuten und ein gemeinsames Fohlenchampionat. Vor allem aus dem Grund, dass in dieser Rasse die Stückzahlen nicht größer werden und man so ernstzunehmende Ringe selektieren kann.

Dort wird ebenfalls, wie bei der Körung, abwechselnd ausgerichtet, mit der Ausnahme, dass in diesem Jahr nicht, wie ursprünglich besprochen, Wickrath der Austragsort ist sondern Münster Handorf. In diesem Jahr wird dort nämlich Jubiläum gefeiert und der NRW Kaltbluttag wird mit ins Programm aufgenommen. Durch den Wechsel wird in den beiden kommenden Jahren Wickrath der Austragungsort des Kaltbluttages sein.

Manches vergeht nie
Mittlerweile ist es so, dass viele Leute, zu denen ich als Jugendlicher aufgeschaut habe und die mich prägten, in das Alter kommen, in dem sie nicht mehr ganz so präsent sind oder eben auch von uns gehen. Was aber nicht vergeht sind die Erinnerungen an die „gute alte Zeit“.

Das geht, glaube ich, vielen so. Bei mir aktuell so geschehen.
Bei diesem „Revue passieren lassen“ ist mir mal wieder deutlich aufgefallen, dass die starke Bindung und das Verantwortlichfühlen für den eigenen Verein und die heimatliche Regionen in den Generationen vor mir fest verwurzelt war und vieles wie selbstverständlich funktioniert hat, weil diese Personen uneigennützig ehrlich für die Sache gestanden haben. Dieses Pflichtbewusstsein wird meinem Gefühl nach von Generation zu Generation weniger und ist ein Baustein in unserer so anders geworden Welt.

Der Tierschutz als Zeitgeist
Nachdem die Schweiz im Jahr 2016 ein generelles Schlaufzügelverbot auf allen Turnierveranstaltungen erlassen hat, nun dort der Verbot des Peitscheneinsatzes im Rennsport.
Ein Vorreiter? Nein, in Skandinavien ist es bereits Alltag.

Diese Entscheidung hat medial und gerade bei Social Media ein doch nicht zu unterschätzendes Echo hinterlassen. Ich kann immer wieder nur betonen, dass aus Sicht der Pferdeleute viele Dinge so gemacht werden, weil sie immer so gemacht wurden. Oft auch mit sehr plausiblen Argumenten, die jedem, der mit Pferden umgeht, einleuchten. Nur, wenn ein Großteil der Bevölkerung es uns nicht mehr abnimmt und auch nicht verstehen will, was wir mit den Pferden machen, werden wir auf Dauer die Minderheit sein, die sich dem Zeitgeist ergeben muss. Vor diesem Hintergrund ist ein proaktiver Umgang mit allen Themen, die vorkommen in der Pferdewelt von Nöten, um nicht ins Abseits zu geraten.

Besser spät als gar nicht
Über die Herpesimpfpflicht kann man trefflich streiten. Nun ist sie wieder abgeschafft. Die FN verkauft es als ihre Weisheit, da habe ich jedoch meine Zweifel. Die Chance bestand bereits im letzten Jahr, dort wurde sie noch, wie soll ich sagen, ziemlich vehement und geschickt unterbunden. Ja, der Druck war damals bei der Einführung durch fast 20 gestorbene Pferde auf einem Turnier im Ausland ziemlich hoch. Interessant, dass außer Deutschland kein weiteres Land und auch nicht die FEI mit ihrem Regelwerk nachgezogen hat.

Jetzt ist es so und für viele eine erhebliche Entlastung. Was mir persönlich aber in diesem Winter und Frühjahr aufgefallen ist: Die Hiobsbotschaften über ausgefallene Turniere, Pferdeveranstaltungen und gesperrte Pferdebetriebe durch Herpesausbrüche sind in dem Maße der vergangenen Jahre deutlich ausgeblieben. Zufall oder nicht, ich kann es nur schwer beurteilen.

Ich impfe meine Zuchtpferde seit Jahrzehnten mit dem Herpesimpfstoff und werde es auch weiterhin tun.

Zum Schluss noch ein Gedanke, der mir direkt bei Bekanntgabe der Aufhebung in den Kopf kam. Wären alle Funktionäre auf Zack gewesen, hätte man die Influenzaimpfpflicht pauschal alle sechs Monate direkt mit einkassiert und wäre auf die gültigen Herstellerangaben eingegangen. Aber nun ja, man kann nicht alles haben.

 

 

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